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Grüne Leguane im Terrarium  - Haltung und Wissenswertes zum Grünen Leguan  lat. Iguana-Iguana

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Anatomie - Der Körper


Rückenkamm

Wie die Schuppen auf dem Körper sind auch die Stacheln im Nacken und auf dem Rücken verdickte Schuppen aus Keratin. Leguane besitzen eine lange Reihe Stacheln, die vom Nacken über den Rücken bis hinunter zum Schwanz verläuft. Eine weitere Reihe, wenn auch bedeutend kleiner, zieht sich an der Vorderseite des Kehlsackes entlang . Die längsten Stacheln sitzen im Nacken und im Schulterbereich.  Die Stacheln können gebogen oder gerade, lang oder kurz sein, in Abhängigkeit von der Region oder dem Land aus dem das Tier stammt. Die Frage, ob abgebrochene Stacheln wieder nachwachsen, hängt ab vom Ausmaß der Verletzung und dem Bereich, in dem Verletzung liegt. Ich habe alte und junge Leguane gesehen, bei denen die Stacheln nachwuchsen. Aber es hängt immer davon ab wie tief die Verletzung war und wie gesund der Leguan ist.

Haut und Schuppen

Alle Tiere haben ihre ganz spezielle Hautbeschaffenheit. Wir Menschen haben Haut und ein bisschen Haar, während andere Tiere Fell, Federn oder eine Art Schale haben. Geht es um Echsen, so besitzen sie Schuppen als äußerste Hautschicht. Die Haut eines Leguans ist darauf ausgelegt, soviel Feuchtigkeit als Möglich aus der Umgebungsluft aufzunehmen. Was wir Schuppen nennen, sind nichts anderes als verdickte Hautzellen in der obersten Schicht der Haut. Diese Zellen bestehen zum Großteil aus Keratin, einem harten, wasserfesten Protein, aus dem auch unsere Fingernägel bestehen. Aber nicht die ganze Haut ist mit Keratin durchsetzt. Die einzelnen Spalten zwischen den Schuppen enthalten fast kein Keratin, was auch gut so ist, denn sonst wäre die Haut eines Leguans mehr wie eine Panzerung, was fast keine Bewegungen mehr zulassen würde. Selbst die Nackenstacheln und die Krallen bestehen aus dem selben Material aus dem auch die Schuppen auf dem Körper bestehen.

Der Kopf

Werfen wir nun einen Blick auf die auffallendsten und wichtigsten Komponenten des Leguankopfes Die Backen Die Backen (Wangen) eines Leguans sitzen auf Höhe der Kieferlinie und wenn ein Leguan wächst, so wachsen sie mit. Alle Leguane haben Backen; sie sind aber bei erwachsenen Tieren ausgeprägter und bei geschlechtsreifen Männchen beherrschen sie fast das Erscheinungsbild des Kopfes. Die Backen sind ein weiteres Mittel, um gegenüber von Rivalen größer und gefährlicher auszusehen. Der Leguan mit dem größten Kopf, den dicksten Backen und dem kräftigsten Körper hat Zugang zum besten Futter, zu den besten Sonnenplätzen und zu den besten Weibchen. Da Leguane nicht viel davon halten in einem ernsthaften Kampf verletzt zu werden, begnügen sie sich normalerweise damit, sich aufzuplustern und einfach nur imposant auszusehen.

Die Wangenschuppe

Eine einzelne große Schuppe sitzt unterhalb des Trommelfells (Tympanum) auf jeder Seite des Kopfes, etwa an der unteren Ecke des Kiefers direkt auf den Backen. Aufgrund ihrer Lage wird diese Schuppe auch Subtympatisches Schild genannt. Sie besitzt einen leichten Perlmutt-Schimmer und ist meist schwarz umrandet, was sie noch deutlicher hervor treten läßt. Einige Wissenschaftler sind der Ansicht, das es sich bei dieser Schuppe um ein vorgetäuschtes Auge handelt, das Angreifer irritieren soll. Wenn ein Leguan seine Verteidigungs- oder Drohhaltung einnimmt und den Kehlsack aufstellt, bekommt diese Schuppe einen sehr dominierenden Effekt am Kopf des Leguans. Es ist also möglich, daß die Schuppe wie ein großes Auge des "vergrößerten" Leguans aussieht.

Die Augen

Die Augenfarbe eines Leguans variiert von gold oder orange zu braun bis grau. Das untere Augenlid sieht aus, als ob das Tier Wimperntusche aufgetragen hätte  Da Leguane in der freien Natur ständig in der Sonne liegen, dient dieser Strich vermutlich dazu, daß die Sonne die Tiere nicht so blendet (man sieht das auch bei immer mehr Eishockey- und Footballspielern). Leguanaugen unterscheiden sich von unseren eigenen. Daher vermuten Wissenschaftler, daß Leguane die Welt um sich herum etwas anders sehen als wir selbst das tun. Die Farb- und Helligkeitserkennung ist im menschlichen Auge gut gemischt. Das Leguanauge erkennt sehr viel mehr Farben und mehr Kontrast, allerdings ist die Lichtempfindlichkeit wesentlich geringer als beim Menschen. Deswegen sehen Leguane in der Dämmerung und in der Nacht eigentlich so gut wie nichts mehr. Da die Augen von Leguanen an den Seiten des Kopfes sitzen, haben die Tiere nur einen kleinen Bereich von ca. 18°, in dem sie dreidimensional sehen. Wenn sie also außerhalb dieses Bereiches etwas genau sehen wollen, müssen sie den Kopf drehen, um mit einem Auge fokussieren zu können. Manche Wissenschaftler sind der Ansicht, daß Leguane nur deshalb so gute Kletterer und Springer sind, weil sie den Abstand zum Boden nicht abschätzen können, und daher nicht wissen, wie weit der Weg nach unten ist, wenn sie den nächsten Ast verpassen. Wenn Ihr Eurem Leguan etwas zu fressen gebt, nimmt er es fast immer von der Seite, damit er sieht, was er da überhaupt ißt. Falls Ihr ihm mal etwas zeigen wollt, zeigt es ihm von der Seite, statt von vorne. Augenbewegungen, wie schon am Rande angemerkt, benutzen Leguane ihre Augen auch zur Kommunikation untereinander. Außer einem lauten Ausatmen geben Leguane keine Geräusche von sich. Ihre ganze Kommunikation beschränkt sich auf Körpersprache. Weil Leguane auf diese Art kommunizieren sind auch so visuell ausgelegt. Sie beobachten ihre Umgebung ununterbrochen auf die Zeichensprache von Artgenossen oder mögliche Fressfeinde. Leguane haben auch ein sehr großes Interesse an den Augen anderer Leguane. Es stellt eine regelrechte Stimulans dar. Wenn Leguane die Augen schließen, um sich auszuruhen, dann treffen sich die Augenlider in der Mitte. Wenn er dann fest schläft, dann wandert das untere Augenlid nach oben. Unter den eigentlichen Lidern sitzt noch eine Art durchsichtiges Lid, das hilft, das Auge sauber und feucht zu halten. Wenn ein ungewolltes oder unbekanntes Objekt sich dem Auge nähert, dann schließt der Leguan das betreffende Auge. Es läuft meist darauf hinaus, daß der Leguan dann der Meinung ist: Seh´ich Dich nicht, siehst Du mich nicht. Solltet Ihr Euer Tier mal am Kopf streicheln und beide Augen sind geschlossen, dann geniest er es. Wenn er nur eins zu hat, dann schließt er Euch aus seinem momentanen Gefühlsleben aus.

Das Scheitel- (dritte) Auge

Unser Leguan besitzt auf seinem Scheitel ein drittes Auge, das sogenannte Scheitelbein-Auge. Dieses Auge hat seinen Namen, daher, weil es zwischen den beiden Scheitelbeinen sitzt. Es sieht aus wie eine kleine, farblose Schuppe, ist aber ein voll funktionsfähiges Auge. Der Leguan sieht damit zwar keine Farben und Bilder, kann aber hell und dunkel gut damit unterscheiden. Dieses Auge in der natürlichen Umgebung der Tiere sehr wichtig. Zum einen "sieht" er damit, wenn sich ein Vogel nähert und evtl. gefährlich werden könnt, andererseits dient dieses Auge als Dosismeter, um zu verhindern, daß die Tiere zu lange in der Sonne liegen. Versuche bei denen das dritte Auge verdeckt oder entfernt wurde, haben ergeben, daß diese Leguane so lange in der Sonne liegen, bis sie sich einen Sonnenbrand zuzogen, während "normale" Tiere in den Schatten gingen, wenn ihnen die Sonne zuviel wurde. Es wird auch vermutet, daß dieses Organ durch die Lichtmenge auch den Hormonhaushalt regelt.

Die Nase

Die Schnauze oder Nase eines Leguans sitzt genau da wo man sie auch vermutet: an der Spitze des Kopfes. Anders als beim Menschen, bei dem die Nase aus dem Gesicht ragt, geht beim Leguan der Kopf einfach in die Schnauze über. Es sieht ungefähr wie bei einem Hund. An der Spitze der Schnauze sitzen rechts und links die Nasenlöcher. Die Nasenlöcher (Nüstern) An der Spitze der Schnauze sitzen wie gesagt die beiden gut sichtbaren Nasenlöcher. Die Innenseite der Nasenkammer dient zwei Aufgaben. Zum einen wird hier die Salzflüssigkeit gespeichert, bis sie vom Leguan ausgenossen wird. Außerdem dient sie wie bei uns auch zum riechen.

Die Ohren

Menschen besitzen innere Ohren. Die Ohrmuschel dient nur dazu, Schallwellen einzufangen und zum Trommelfell und den anderen Hörmechanismen zu leiten. Leguane haben das Trommelfell außen am Kopf, während die anderen Hörmechanismen innen im Kopf sitzen. Das Trommelfell oder Tympanum sieht aus wie eine dünne plastikartige Abdeckung oberhalb der Wangenschuppe. Die Ohren sitzen auf beiden Seiten des Kopfes auf Höhe des Mauls, aber weiter hinten am Kopf. Sie sitzen etwa in dem Bereich, in dem der Nacken beginnt. Leguane hören sehr gut und wenden ihre Aufmerksamkeit selbst leisesten Geräuschen zu. Menschen hören am besten im Frequenzbereich zwischen 2000 und 5000 Hertz. Da Leguane im Bereich zwischen 500 und 3000 Hertz am besten hören, decken unsere Ohren und die Ohren des Leguans in etwa das gleiche Frequenzspektrum ab. Interessant zu wissen ist auch, das das Hörfähigkeit des Leguans von seiner Körpertemperatur abhängt. Sie hören am besten, wenn sie ihre Idealtemperatur haben. Unter- oder überschreitet die Temperatur den Idealbereich, so nimmt das Hörvermögen des Tieres vor allem in den hohen Frequenzen ab. Wie die Menschen besitzen auch Leguane Eustachische Röhren, die den Mundraum mit dem Mittelohr verbinden und so für den Druckausgleich in den Ohren sorgt.

Der Kehlsack

Der wohl falscheste Name für diesen "Hautfetzen" ist Kehllappen. Dieser Begriff wird für den roten Lappen am Hals von Geflügel verwendet. Der Kehlsack eines Leguans ist viel mehr als nur ein loser Lappen aus Haut. Er übernimmt vielfältige Aufgaben, von der Temperaturkontrolle bis zur Kommunikation. Da Blut durch den Kehlsack zirkuliert wird er in den Wind gestellt und die kühle Brise regelt wie der Kühler am Auto die Temperatur im Körper des Leguans. Genauso dient er auch zum heizen des Körpers, wenn morgens die ersten Sonnenstrahlen in die Wipfel der Bäume leuchten. Der Leguan dreht seinen Körper in einen rechten Winkel zur Sonne, stellt den Kehlsack auf und dieser dient dann als großer Sonnenkollektor. Der Kehlsack dient aber auch und vor allem zur Kommunikation. Bei den Männchen ist der Kehlsack normalerweise größer und eckiger als bei Weibchen. Durch aufstellen oder einklappen wird damit gegrüßt, um einen Partner geworben oder das Territorium abgesteckt. Meist wird der Kehlsack in Verbindung mit Kopfnicken eingesetzt um zu kommunizieren oder um jemanden zu begrüßen. Wenn ihr mit den Fingern vorsichtig an der Vorderseite des Kehlsackes entlang fahrt, dann spürt ihr dort den langen, dünnen Knorpel, der den Kehlsack stützt und ausklappt, sowie ihn wieder in seine "Ruhestellung" bringt. Dieser Knorpel ist auch zum Teil mit der Zunge verbunden. Passt also auf, das dieses zerbrechliche "Netzwerk" nicht durch eine Leine oder ein Geschirr verletzt oder zerstört wird.

Der Körper

Um das ganze hier etwas zu vereinfachen betrachten wir als Körper alles vom Nacken bis zur Kloake. Also mit Beinen und Armen, aber ohne Kopf und Schwanz.

Der Nacken

Der Nacken des Leguans ist durch eine dicke fleischige Schicht und die Nackenstacheln vor Angreifern recht gut geschützt. Die Stacheln am Nacken sind die längsten am ganzen Körper. Diese werden noch durch viele kleine "Warzen" rund um den Nackenbereich verstärkt. Diese "Beulen" verleihen unserer eh schon spektakulären Echse einen weiteren Aspekt in Sachen Oberflächenstruktur und Schönheit.

Arme und Beine

Leguane haben unterschiedlich geformte, rundliche und sehr kräftige Beine. Sie laufen auf allen vieren und benutzen sowohl Arme als auch Beine um zu klettern. Die Beine werden regelmäßig benutzt, um sich am Kopf und im Nacken zu kratzen, während die Arme dazu dienen den Rücken zu bearbeiten. Wenn Leguane sich schlafen legen, dann strecken sie meist ihre Arme am Körper entlang nach hinten. Ihre Beine liegen parallel zum Schwanz. Dies ist ein Zeichen von Entspannung, das ein Leguan nur zeigt, wenn er sich in seiner Umgebung sicher und geborgen fühlt.

Hände und Füße

Die Hände und Füße des Leguans gleichen eher geschuppten Klammerhaken als geschmeidigen Händen. Die Finger haben nicht die Flexibilität der menschlichen Hand. Eben so wenig können sie sich unabhängig von einander bewegen. Die Handballen fühlen sich an wie bei einer Katze, aber die herausragendsten Merkmale an Händen und Füßen sind die Krallen.

Die Krallen

Der einzige Hinweis darauf, daß Leguane gute Kletterer sind, sind die Krallen. Sie sind spitz und ähneln den Spikeschuhen, die die Arbeiter von Stromunternehmen benutzen, um an den Masten hoch zu klettern. Die Krallen werden, genau wie die Haut, aus Keratin gebildet. Die Zellen an der Oberseite der Krallen bilden mehr Keratin als die an der Unterseite. Daher werden sind die Krallen an der Oberseite dicker als unten. Wenn die Krallen wachsen schieben sich die oberen Zellen über die unteren, was den Krallen die gebogene Form verleiht.

Die Kloake

Wenn Ihr Euren Leguan waagerecht haltet, mit dem Bauch nach oben, dann könnt Ihr die Kloake als schmalen Spalt erkennen, der von einer Hautfalte abgedeckt ist. Er sitzt genau dort, wo sich Schwanz und Körper treffen. In der Kloake sitzen sowohl bei Männchen als auch bei den Weibchen die Geschlechtsorgane. Durch diese Öffnung wird auch Kot und Urin ausgeschieden.

Die Femoralporen

An der Innenseite der Schenkel sitzen bei unseren Leguanen eine Reihe von 12 bis 20 großen Poren, die sogenannten Femoralporen. Bei frisch geschlüpften Tieren sind diese Poren klein und unscheinbar. Erst mit der Geschlechtsreife bilden sich die Poren vollständig aus, während dann die Poren der Männchen deutlich größer sind als die der Weibchen. Während der Paarungszeit "wachsen" oft kleine Stacheln aus den Poren. Diese Stacheln sind aus einem wachsartigen Material und spielen eine große Rolle bei der Kommunikation.

Der Schwanz

Der Schwanz des Leguans ist ein Multifunktionswerkzeug. Er wird benutzt als Balancestab beim Klettern, als Ruder beim schwimmen und als Peitschenähnliche Waffe bei der Verteidigung. Der Schwanzschlag eines kleinen Leguans hinterläßt einen roten Streifen auf der Haut, der mehrere Stunden sichtbar bleibt.

Ein Schlag eines ausgewachsenen Tieres kann die Beine eines Hundes oder einer Katze brechen. Der Leguanschwanz ist nicht zum greifen geeignet, wie etwa der Schwanz von Affen oder von Chamäleons. Er dient dazu die Balance zu halten oder beim herabsteigen von einem Baum etwas zu bremsen. Die Schwänze der meisten Eidechsen, die wir in unseren Gärten finden, können vom Körper abgetrennt werden, wenn das angegriffen wird. Dadurch wird der Angreifer so lange abgelenkt, bis sich das Tier in Sicherheit gebracht hat.

Bei diesen Tieren wächst der Schwanz in relativ kurzer Zeit wieder nach. Nicht so bei unserem Leguan. Beim Leguan sind es nur die Jungtiere, die die Möglichkeit besitzen, den Schwanz nachwachsen zu lassen. Aber diese Regeneration ist meist nicht vollständig, d. h. der Schwanz wird nicht mehr so lang wie vorher und das nachgewachsenen Stück weist meist eine andere Färbung auf.

Bei älteren Tieren wird der Schwanz fast nie mehr richtig nachwachsen. Achtet also darauf, das sich der Leguan im Terrarium und in der Wohnung nicht am Schwanz verletzt, da er für ihn sehr wichtig ist.

 

 
 

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